HERZLICH WILLKOMMEN
Auf den folgenden Seiten erhalten Sie Informationen zum Thema Ergotherapie, zu den Behandlungsmöglichkeiten und über unsere Praxis. Wenn Sie weitere Fragen haben oder noch Informationen benötigen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Wir freuen uns auf Sie!
Anja Schneller und Team
DEFINITION ERGOTHERAPIE
Ergotherapie (aus dem Griechischen érgon, „Werk“, „Arbeit“ und therapeía, „Dienst“, „Behandlung“) ist ein medizinisches Heilmittel und wird bei gesundheitlich beeinträchtigten Menschen mit motorisch- funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen, neurophysiologischen oder psychosozialen Störungen vom Arzt verschrieben„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind, bei für sie bedeutungsvollen Betätigungen mit dem Ziel, sie in der Durchführung dieser Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen."
UNSER TEAM
Cranio-Sacrale Therapie
Viszerale Therapie
Cranio Advanced & Viscerale Manipulation
Sensorische Integrationstherapie
Marburger Konzentrationstraining
Marburger Verhaltenstraining
Basiskurs Handtherapie
Elektrotherapie
Neurokognitive Rehabilitation und kognitiv therapeutische Übungen nach Prof. Perfetti
Kreativtherapie bei Patienten mit Anorexia Nervosa und Bulimie
Drei-Länder-Kongress für Ergotherapie/Psychiatrie
ADHS/ADS bei Kindern und Jugendlichen
Hilfsmittelversorgung / Rollstuhlversorgung
Rehabilitativer und orthopädischer Rückenschulleiter nach Dr. Brügger
Lehrtherapeutin und Anleiterin der Ergotherapieschule DI Dornstadt
Yogatherapie
Yogalehrerin
Kinderyogalehrerin
Medienkonsum bei Kindern
Aufmerksamkeit/Konzentration bei Kindern
Elternarbeit ADHS/ADS/Autismus
Kunsttherapie Grundlagen
UNSERE PRAXIS
FAQ
- motorisch-funktionell 30 Min.
- sensomotorisch-perzeptiv 45 Min.
- psychisch-funktionell 60 Min.
- neuropsychologisch orientiert 30 Min.
Wir gestalten die Therapie so, dass wir uns jeweils zu Beginn oder am Ende der Behandlung Zeit für ein Gespräch nehmen, um über den Verlauf, das Notieren wichtiger Aspekte oder Terminvereinbarungen mit Ihnen zu sprechen.
Dokumentation, Gespräche und gemeinsame Zieldefinitionen sind grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, da sie die bestmögliche Behandlung sichern.
Patienten der privaten Kassen sind zahlungspflichtig gemäß den Bestimmungen der Gebührentabellen (gem. GebüTh nach Buchner), in der die Grundtarife der gesetzlichen Krankenversicherungen als Basispreis genommen wurden. Wir erstellen zu Beginn der Therapie einen Kostenvoranschlag, mit dem sie vorab bei Ihrer Kasse klären können, wie hoch Ihr Eigenanteil ist.
MEDIZINISCHE BEREICHE UNSERER PRAXIS
PÄDIATRIE
Entwicklungsförderung vom Kleinkind bis zum Jugendlichen. Störung der sensorischen Integration (Wahrnehmung), Grob- und Feinmotorik, Graphomotorik, Verhaltensauffälligkeiten, Lernstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite (ADHS/ADS), unter intensiver Einbindung des sozialen Umfeldes (Elternarbeit, Elterneinzelgespräche, Kindergarten/Schule).NEUROLOGIE
Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems mit dem Schwerpunkt, die größtmögliche Selbständigkeit im Alltag wiederzuerlangen oder zu erhalten. Die Schwerpunkte in der Behandlung liegen bei dem Konzept der kognitiv therapeutischen Übungen nach Prof. Perfetti, sowie Anteile aus der Cranio-Sacralen Therapie, der Atem- und Yogatherapie und Hirnleistungstraining. Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Querschnittslähmungen, Chorea Huntington, ALS, Morbus Alzheimer, dementielle Entwicklungen.ORTHOPÄDIE RHEUMATOLOGIE HANDTHERAPIE
Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. Knochen-, Muskel-, Sehnen- und Nervenverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen, Narben, chronische Schmerzen, Hilfsmittelberatung und -versorgung, Gelenkschutz, Gelenkschutzunterweisung.PSYCHIATRIE
Ergotherapie in der Psychiatrie behandelt Patienten aller Altersstufen mit psychotischen, neurotischen und psychosomatischen Störungen sowie mit Suchterkrankungen. Dies sind zum Beispiel psychische Störungen im Kinder- und Jugendalter, neurotische Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, schizotype und wahnhafte Störungen, Essstörungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome, hirnorganisches Psychosyndrom, Störungen bei Alkohol-, Medikamenten-, Drogen- und Spielsucht.BEHANDLUNGSKONZEPTE
Hirnleistungstraining
Marburger Konzentrations- & Verhaltenstraining
Unsere Mitarbeiter sind bei Dipl.-Psych. Dieter Krowatschek direkt geschult worden und wenden dessen Konzept an.
Zielgruppen sind Kindergarten-, Vorschul-, und Grundschulkinder, sowie Jugendliche mit Konzentrationsschwächen, als auch entwicklungsverzögerte Kinder.
„Ein Kind zeigt Konzentrationsschwierigkeiten, wenn es ihm schwer fällt, seine Aufmerksamkeit der Situation entsprechend zu steuern. Das bedeutet, sich einer Sache zuzuwenden, dabei zu bleiben und Unwichtiges auszublenden. Je nach Alter des Kindes erwartet man eine entsprechende Ausdauer.
Die Aufmerksamkeitsspanne – also wie lange das Kind seine Aufmerksamkeit bewusst steuern kann – wird normalerweise länger, je älter das Kind wird.“
Wichtige Inhalte und Ziele bei diesem Übungsprogramm sind die Verbesserung der Konzentration und Aufmerksamkeit durch
- strukturiertes Arbeiten
- verbale Selbstinstruktion
- Entspannungsübungen
- Denk- und Erzählspiele
- Gruppenspiele
sowie das Erlangen von mehr Selbstsicherheit mittels Erfolgserlebnissen und positiven Verstärkern.
Eine Trainingseinheit dauert 75 Minuten und wird in den entsprechend angepassten Altersgruppen durchgeführt. Zusätzlich bieten wir begleitend Elternabende und Elterneinzelgespräche an.
Das Endziel für teilnehmende Kinder und Jugendliche soll der Transfer sein, Gelerntes selbständig im Schulalltag, sowie in der Hausaufgabensituation anzuwenden und umzusetzen. Das Kind soll Anweisungen verstehen, Erklärungen folgen und selbst Gedanken formulieren können.
Cranio - Sacrale Therapie
Therapeuten erspüren den Rhythmus dieses Systems und können durch gezielte Techniken und Mobilisationen dessen Harmonisierung und Stärkung bewirken. Dadurch werden körperinnere Blockaden gelöst und eine verbesserte Funktionsfähigkeit des vegetativen Nervensystems und des Endokriniums erreicht.
Damit verbunden sind eine gestärkte Immunabwehr und die Erhöhung des energetischen Grundpotenzials im gesamten Körper. Die Cranio - Sacrale Therapie arbeitet ganzheitlich – nicht direktiv – auf struktureller, emotionaler und psychologischer Ebene und kann durch andere therapeutische Verfahren und methodische Ansätze ergänzt werden. Im Rahmen einer medizinischen Behandlung können die Symptome bestimmter Krankheitsbilder gezielt behandelt und der gesamte Heilungsverlauf positiv beeinflusst werden.
Besonders bewährt hat sich die Cranio - Sacrale Therapie bei:
-Fascialis Parese
-Tinnitus
-Kiefergelenksbeschwerden
-Muskelverspannungen
-Hyperaktivität
-Schwangerschaftsbeschwerden: Ischialgie, Erbrechen, allgemeiner Überlastung
-Stress und dessen Folgeerscheinungen
-psychosomatischen Krankheitsbildern und Störungen des Zentralnervensystems wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Cerebral Parese und Apoplex
-Folgen von Unfällen und Stürzen
-Schleudertraumata
-postoperativen Zuständen
-Schmerzzuständen
-Migräne
-Rheuma -Schulter- und Rückenbeschwerden
Myofasciale Triggerpunkttherapie
Grundsätzlich kann jeder Körperteil als schmerzhaft empfunden werden. Lange Zeit wurden in der Medizin allein abgenützte Gelenke oder eingeklemmte Nerven als Hauptursache für die häufigen Schmerzen im Bewegungsapparat angesehen. Erst in den letzten Jahren ist klar geworden, dass viele Schmerzen in den Muskeln oder auch dem Bindegewebe (Faszien), entstehen. Oft ist eine Überbelastung Ursache eines Muskelschmerzes, oft auch ein Unfall, manchmal entwickeln sich die Schmerzen schleichend und die Ursachen sind nicht direkt bekannt. Viele Muskelschmerzen sind Begleiterscheinungen von Bandscheibenvorfällen oder Arthrosen. Bei einer Mehrzahl der Patienten sind aber nur die Muskeln erkrankt.
Solche Muskelschmerzen gibt es am ganzen Körper. Ein großer Teil der Rückenschmerzen hat einen muskulären Ursprung, nur bei einem Bruchteil werden Bandscheibenvorfälle, degenerative Veränderungen oder Gelenksentzündungen als Ursache gefunden. Bei den häufigen Schulterschmerzen entsteht ebenfalls nur ein Teil der Schmerzen im Gelenk selber, bei vielen Schulterschmerzen sind nur die Muskeln erkrankt. Beim Tennisellbogen handelt es sich um einen typischen Schmerz, der ursprünglich in verschiedenen überlasteten Muskeln entsteht. Auch ein Teil der Kopfschmerzen nimmt seinen Ausgang in verspannten Nacken- und Halsmuskeln. Im Weiteren haben die Leistenschmerzen der Fußballer, die chronischen Zerrungen der Leichtathleten sowie Knie- und Achillessehnenschmerzen der Läufer praktisch immer eine Ursache in überbelastungsbedingten Muskelerkrankungen.
Die Tatsache, dass die muskulären Ursachen von Schmerzen so lange übersehen worden sind, hat eine plausible Ursache. Sie besteht darin, dass der Ort, an welchem der Schmerz entsteht, und der Ort, wo der Schmerz empfunden wird, am Körper oft weit auseinander liegen. So liegt die Quelle von Rückenschmerzen manchmal in der Bauchmuskulatur, bei einigen Patienten ist die Ursache für einen Tennisellbogen in der Daumenballenmuskulatur zu suchen, Kopfschmerzen können in der vorderen Halsmuskulatur ihren Ausgang nehmen, Knieschmerzen gehen oft von der vorderen Oberschenkelmuskulatur aus und der häufige Achillessehnenschmerz entsteht praktisch immer in der Wade.
Vor etwa vier Jahrzehnten haben amerikanische Wissenschaftler entdeckt, dass unter Stress gewisse Überleitungsstellen zwischen den Nerven und den Muskeln erkranken können, so dass sich im Muskel bestimmte Fasern verkrampfen und verkürzen. Diese Stränge drücken die Blut- und Sauerstoffversorgung ab, was, wie bei einem Herzinfarkt, zu starken lokalen Schmerzen führt. Diese empfindlichen Stellen in einem verspannten Muskelstrang werden als Triggerpunkte bezeichnet. Bei einer starken Störung erzeugen diese Triggerpunkte einen Dauerschmerz, ist die Störung geringer, tut nur die Bewegung und die Dehnung des Muskels weh.
Durch den Dauerbeschuss mit Reizen im schmerzleitenden Nervensystem können im Rückenmark gewisse Schmerzübertragungssubstanzen überfließen und andere Schmerzbahnen in Betrieb setzen. Dies ist die Ursache dafür, dass starke oder chronische Schmerzen schließlich auch an Körperstellen empfunden werden, die mit der Verletzung gar nichts zu tun haben.
Die erkrankten Muskelstellen sind auch nach Jahren noch heilbar. Mit Handgriffen oder mit Nadeln können die erkrankten Muskelstellen so beeinflusst werden, dass die Blutzirkulation in den Triggerpunkten wieder hergestellt wird und dass der Schmerz dabei verschwindet. Es gelingt allerdings nicht immer, Schmerzfreiheit zu erreichen. Sind die Schmerzen stark und haben sie lange angedauert, so sind die Schmerzfühler in den Muskeln sensibilisiert worden. An gewissen Stellen im Rückenmark beginnen die Schmerzbahnen im Leerlauf Schmerzreize zum Gehirn zu senden und dort etabliert sich manchmal ein Schmerzgedächtnis, das Schmerzempfindungen unterhält, auch wenn in der Peripherie keine schädlichen Reize mehr wirken. Sorgen, Angst und negative Gefühle verstärken solche Prozesse im Nervensystem. Bei diesen Chronifizierungs-vorgängen werden in der Peripherie gewisse Körperstellen so empfindlich, dass man sie kaum mehr berühren kann.
Wenn Sie unter störenden Schmerzen leiden, lohnt es sich, dass Sie von einem Arzt untersucht werden, der sich in Muskelschmerzen (in myofaszialen Schmerzsyndromen) auskennt. Sie profitieren davon, wenn Sie sich dann von einem Therapeuten behandeln lassen, welcher die Techniken der myofascialenTriggerpunkttherapie erlernt hat. Je rascher Ihre Schmerzen sachkundig beurteilt und behandelt werden, um so eher besteht die Möglichkeit, volle Beschwerdefreiheit zu erlangen.
Nach einer Triggerpunktbehandlung schmerzt der behandelte Körperteil manchmal einige Tage lang. Die Haut wird durch die Behandlung etwas gereizt und immer wieder gibt es an der behandelten Stellen auch einen kleinen Bluterguss.
Es unterstützt den Heilungsprozess, wenn Sie nach der Therapie:
-den behandelten Muskel einige Wochen lang täglich ruhig dehnen
-wieder anfangen etwas Sport zu betreiben: Walken, Joggen, Radfahren, Schwimmen, Krafttraining, Yoga, Feldenkreis, Qi Gong, usw.
-auf schmerzverursachende Haltungen und Arbeitsgänge im Alltag achten und versuchen diese zu vermeiden
-die entsprechenden Muskelgruppen mittels Wärmeanwendungen entspannen (Bsp.: Kirschkernkissen, Wärmflasche, Rotlicht usw.).
Psychiatrie
Unser Team zeichnet sich durch langjährige Erfahrungen und Fortbildungen im Bereich der Psychiatrie aus. Wir haben uns in der ambulanten Praxis darauf spezialisiert und arbeiten mit den Patienten direkt in der Praxis, als auch im ADL Training (activities of daily living = Aktivitäten des täglichen Lebens), das meist im häuslichen Umfeld des Patienten stattfindet (Haubesuche).
Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von:
-psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbständigkeit in der Tagesstrukturierung
-Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung (Atem- und Yogatherapie)
-Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung
-situationsgerechtem Verhalten, sozio- emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
-höhere kognitive Funktionen
-psychischer Stabilität und von Selbstvertrauen
-eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit
Im Wesentlichen sind dabei drei Behandlungsansätze von Bedeutung:
Die kompetenzzentrierte Methode umfasst einen ergebnisorientierten Ansatz mit prozessorientierten Anteilen, bei dem der Patient ausgewählte Techniken und Tätigkeiten ausführt, um verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten zu erlernen oder zu üben.
Die interaktionelle Methode behandelt ein überwiegend prozessorientiertes Gruppenangebot, das auch ergebnisorientierte Anteile haben kann. Dabei steht die Auseinandersetzung der Gruppenmitglieder miteinander im Vordergrund.
Die ausdruckszentrierte Methode beinhaltet einen prozessorientierten Ansatz, bei dem der Patient über kreativ zu gestaltende Angebote, zur Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, Wünschen und Zielen angeregt wird.
Kognitiv therapeutische Übungen n. Prof. Perfetti
Yogatherapie
Sensorische Integrationstherapie nach Jean Ayres
Die Sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt mit dem Ziel, Kindern mit Lerndefiziten zu helfen. Ausgehend von dem Wissen der 50er und 60er Jahre über die normale kindliche Entwicklung sowie die Zusammenhänge zwischen den neuralen Prozessen bei der Wahrnehmung und dem Verhalten des Kindes erarbeitete sie eine Theorie über mögliche basale Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse und deren Funktionsstörungen. Die Integration von Sinneseindrücken, deren Ordnung und sinnvolle Vernetzung wurde von ihr als ein neurologischer Prozess angesehen, den sie als „Sensorische Integration“ bezeichnete.
Jean Ayres begann 1945 mit ihrem Ergotherapiestudium in Los Angeles, studierte später pädagogische Psychologie und promovierte in diesem Fach 1961. Sie beschäftigte sich mit den neurophysiologischen und neuropsychologischen Grundlagen von sensomotorischem Verhalten und kognitivem Lernen.
Die Sensorische Integrationstherapie hat eine weite Verbreitung gefunden und wird vor allem von Ergotherapeuten bei der Behandlung von entwicklungs- und lerngestörten Kindern eingesetzt.
Wenn die Verarbeitung der Sinneseindrücke gestört ist, werden die Handlungsplanung und das Verhalten insgesamt beeinträchtigt, so dass auch konzeptionelle und kognitive Lernvorgänge behindert werden. Bei der Behandlung sollen durch gezielte Reizzufuhr die Verarbeitung und die Integration von Sinneseindrücken verbessert und damit die Planung und Organisation von adaptivem Verhalten gefördert werden.Das Zusammenspiel der Sinne beginnt bereits im Mutterleib, da das kindliche Gehirn Bewegungen des mütterlichen Körpers empfindet. Die weitere sensorische Integration entwickelt sich dann durch beständiges Auseinandersetzen mit vielen Dingen in der Umwelt.
Intelligenz ist zum größten Teil das Produkt der wechselseitigen Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt.
Ein Kind mit schlechter sensorischer Integration kann sich nicht situationsgerecht, ausgeglichen und mit innerer Befriedigung in seiner normalen Umgebung einfügen. Sein Gehirn hat die für die Verarbeitung von Sinneseindrücken erforderlichen Prozesse nicht entwickelt, es benötigt eine hochgradig spezialisierte Umwelt die maßgeschneidert für sein Nervensystem ist. Sobald seine Umwelt entsprechend gebildet ist, wird das Kind in der Lage sein, Empfindungen zu integrieren, die sein Nervensystem zuvor nicht hatte verarbeiten können. Wenn ihm die Gelegenheit dazu gegeben wird, beginnt das Gehirn, sich selbst in der geeigneten Weise zu ordnen.
ADL Training - Aktivitäten des täglichen Lebens
Die ergotherapeutischen Maßnahmen werden genau an die Situation des Patienten mit seinen individuellen Einschränkungen angepasst. Aktivitäten des täglichen Lebens werden trainiert und verbessert. Können einzelne Handlungen nicht wieder vollständig ausgeführt werden, werden alternative Bewegungen und Verhaltensstrategien erarbeitet. Neben den konkreten Alltagsübungen sind weitere Schwerpunkte der Ergotherapie die Beratung des Patienten unter Einbezug der Angehörigen, z. B. zur Gestaltung der häuslichen Versorgung, sowie die Wohnraumanpassung und Hilfsmittelversorgung.
Durch gezielte ergotherapeutische Maßnahmen kann dem Betroffenen dazu verholfen werden, den vielfältigen Anforderungen seines Lebens gerecht zu werden. Seine Lebensqualität wird insgesamt wieder verbessert, und davon profitieren auch die Angehörigen. Die Therapie setzt dort an, wo der einzelne Mensch in seinen individuellen Alltagsfähigkeiten eine Einschränkung erlebt. Die Behandlungen werden individuell an die aktuelle Situation angepasst. Die Lebensqualität des Menschen steht dabei an erster Stelle.
Ergotherapie unterstützt Menschen auch hinsichtlich ihrer Freizeitgestaltung. Im Rahmen der Therapie kann beispielsweise anhand von Checklisten das Interesse an diversen Freizeitaktivitäten ermittelt werden und Wege gefunden werden, diese auszuüben. Neben den Auswirkungen auf Selbstwertgefühl und Psyche ist Aktivität auch für die körperliche Genesung wichtig.
In der Ergotherapie werden, wenn möglich, Angehörige miteinbezogen, denn auch ihr Leben ändert sich sehr häufig durch die Erkrankung. Das Kernziel der ergotherapeutischen Behandlung ist der Erhalt von Lebensfreude und Selbstständigkeit. Häufig können trotz der Beeinträchtigung noch viele Aktivitäten selbstständig durchgeführt werden. Häufig bedarf dies viel Übung und Geduld. Hier setzt die Ergotherapie an, den einzelnen Mensch dabei zu unterstützen, für ihn betätigungsvolle und bedeutungsvolle Aktivitäten wieder zu erlernen. Manchmal werden bestimmte Hilfsmittel benötigt, die den Alltag und die damit verbundenen Aktivitäten erleichtern.
Diese werden in der Ergotherapie, häufig in Kooperation mit einem Sanitätshaus, erprobt und zumeist ärztlich verordnet (Hilfsmittelversorgung).